25.09.2021 I Bereich: Haustiere

Wie groß ist der CO2 Fußabdruck von Hunden und Katzen?

Unsere geliebten Haustiere sind leider kleine Umweltsünder, auch wenn sie wohl bewusst nichts dafür können: Hunde und Katzen hinterlassen ihren sehr deutlichen CO2 Fußabdruck. Hierfür gibt es inzwischen eindeutige Studien.

CO2 Fußabdruck von Hunden und Katzen

Beginnen wir mit Untersuchungen zum größeren der beiden Haustiere. All das Gesagte trifft aber auch auf die Katze zu, nur in Zahlenrelation entsprechend verkleinert, und zwar entsprechend des geringeren Körpergewichts der Katze. Berliner Wissenschaftler*innen haben im Jahr 2020 eine Ökobilanz für den CO2 Fußabdruck des Hundes über dessen kompletten Lebensweg erstellt. Das beginnt bei der Produktion des Tierfutters und endet erst mit der Entsorgung der Exkremente. Die Zahlen sind überaus beeindruckend:

  • Im Laufe seines Lebens hinterlässt das größere der beiden Haustiere im Durchschnitt 8,2 Tonnen CO2.
  • Für diese Zahl wurden ein Körpergewicht von 15 Kilogramm und eine Lebensdauer von 13 Jahren angenommen.
  • Diese Menge an Kohlendioxid entspricht beispielsweise dem Ausstoß bei der Produktion eines Mittelklassewagens oder dem von 13 Hin- und Rückflügen zwischen Berlin und Barcelona.

Eingerechnet wurden die Rohstoffe für die Futterproduktion, sonstige Ressourcen für die Futterherstellung und -verpackung, der Transport des Futters und die Gase, die ein Hund und seine Exkremente von sich geben. Das Futter ist der größte Umweltkiller. Es stammt nur selten aus einer nachhaltigen Erzeugung, was für die Ökobilanz der Vierbeiner eine erhebliche Rolle spielt. Die Exkremente verursachen an sich eine Umweltbelastung, doch auch die Plastiktüten, mit denen die Hundebesitzer diese einsammeln müssen, sind bekanntermaßen nicht umweltfreundlich. Nicht zuletzt beansprucht die Straßenreinigung gewisse Ressourcen, denn die Vierbeiner sind nun mal nicht sauber.

Größtes Ökoproblem: das Futter

Der Leiter der Berliner Studie Prof. Dr. Matthias Finkbeiner verwies darauf, dass Futter für alle Haustiere so gut wie nie aus besonders ökologischer Produktion stammt. Das Fleisch für Hunde benötigt beispielsweise Soja aus Brasilien. Die dortigen Sojaplantagen verdrängen den wertvollen Regenwald, außerdem kommen die weiten Transportwege hinzu. Futter für Katzen wird zumindest im Premiumbereich ähnlich aufwendig hergestellt. Bei Katzen spielt außerdem in Relation zu anderen Faktoren ihrer Ökobilanz der Urin und Kot eine noch größere Rolle, weil niemand die Katzenbesitzer verpflichtet, die Exkremente auf der Straße wegzuräumen (im Gegensatz zu denen der Hunde). Es sind zwar nur winzige Häufchen, doch die Menge hat signifikante Auswirkungen auf die Umwelt. Die Kotmenge ist im Verlaufe des Lebens erheblich: Je nach Größe des Haustiers kommen 300 kg (Katzen) bis zu einer Tonne (schwere Hunderasse) zusammen. Auch der Kot gibt CO2 an die Umwelt ab, vor allem dann, wenn er in der freien Natur verwest und nicht wie die menschlichen Fäkalien oder auch die von Nutztieren in Abwasseranlagen geklärt wird. Im Kot finden sich zudem Stickstoff und Phosphor. Beide Stoffe beeinflussen negativ den Grundwasserhaushalt. Es ist daher enorm wichtig, den Kot der Haustiere gezielt zu entsorgen.

Fazit zum CO2 Fußabdruck unserer liebsten Haustiere

Unsere vierbeinigen Freunde hinterlassen einen ökologischen Fußabdruck. Sie tragen CO2, Stickstoff, Phosphor und weitere Schadstoffe in die Umwelt ein. Eine bewusstere Haltung minimiert diesen Effekt. Jeder sollte sich dessen bewusst sein, bevor er sich ein Haustier anschafft. Leider geht der Trend auch dazu über, gleich mehrere Tiere zu halten. Zwei Hunde und drei Katzen sind keine Seltenheit mehr. Hier sollte sich jeder selbst fragen, muss das wirklich sein? Hunde brauchen eine intakte Familie, viel Beschäftigung und Zuwendung, da braucht es keinen Spielgefährten. Hunde jeglicher Rasse, können wunderbar als Einzeltier gehalten werden. Auch bei Freigänger-Miezen ist dies der Fall, sie brauchen selten Gesellschaft. Einzig und allein bei der Wohnungskatze, die nicht raus geht und häufig allein ist, wird manchmal angeraten, zwei Katzen zu halten. Aber es genügend Beispiele von auch allein lebenden Katzen, denen es gut geht, die zufrieden sind, die nicht raus gehen und keine Spielgefährten haben.

Warum schaffen sich manchen Menschen so viele Haustiere an?

Das ist wirlich eine gute Frage. Bei Hunden und Katzen, wie wir eben gelesen haben, ist es nicht notwendig, einene Spielgefährten anzuschaffen, wenn man sich ausreichend viel mit dem Tier beschäftigt. Vermutlich geht es um noch mehr Liebe, noch mehr emotionalen Löchern, die man versucht mit Haustieren zu füllen, oder um noch mehr Beschäftigung. Jeder hat hier sicher seine persönlichen Gründe. Dennoch sollte man immer sich immer darüber im Klaren sein, dass jedes Haustier den CO2 Fußabdruck erhöht, den Klimawandel vorantreibt und den Regenwald zerstört.


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