15.02.2022 I Bereich: Haustiere

Mischlinge – Hunde voller wunderbarer Überraschungen

Der Mischling ist heute eine „Rasse“, die sich kaum beschreiben lässt, hier ist jeder Hund so individuell, dass man sie kaum unter einem Begriff sammeln kann. Dennoch versuche ich es heute einmal, denn mein ganz eigenes Herz schlägt sehr für diese „Promenadenmischungen“.

Ein Mischling ist ein Hund der aus mindestens zwei verschiedenen Hunderassen besteht, eine maximale Anzahl ist nicht gegeben. Wo man bei einem Hund aus zwei verschiedenen Rassen noch sehr gut erkennen kann, wer seine Eltern waren, so ist es pro neuer Hundegeneration schon schwieriger. Wenn ein Mischling nun aus zwei verschiedenen Mischlingen besteht, so vereinen sich in ihm bereits mindestens vier verschiedene Hunderassen. Oftmals verfolgt diese „nicht reinrassigen“ Hunde das Bild von Streunern, Straßenkötern oder wilden Hunden, weil sie eben nicht absichtlich gezüchtet wurden. Doch so alt wie die Art des Hundes selbst sind, so alt sind auch die Mischlinge. Jede Hunderasse bestand einmal aus zwei Elternteilen, die ein Produkt hervorgebracht haben, die uns Menschen gefallen oder genützt hat. Diese wurden weitergezüchtet, bis die heutigen Rassen entstanden sind. Das neu Verbinden von zwei Hunderassen erfolgt noch heute, zum Beispiel beim Golden Doodle, der eine Kreuzung aus Golden Retriever und Pudel darstellt. Erfolgt dies gewollt, nennt man diese dann allerdings Hybriden und nicht mehr Mischlinge.

Doch warum sollte man sich so ein Überraschungspaket an Hund nun anschaffen? Und was für Vorteile und Nachteile bringt das mit sich? Das können Sie in den untenstehenden Punkten lesen.

Mischlinge und ihr Aussehen

Weder Größe noch Statur oder Gewicht sind bei diesen Hunden festgeschrieben. Sie unterscheiden sich charakterlich ebenso sehr wie körperlich. Wenn man eine Orientierung braucht, zum Beispiel wie groß ein Mischlingswelpe wird oder wie seine Fellfarbe am Ende sein könnte, so sollte man in jedem Fall herausfinden, ob die Eltern zu kleinen, mittleren oder großen Hunderassen gezählt haben. Das hilft einem zumindest in etwa, sich zu orientieren, wie das neue Familienmitglied mal aussehen könnte.

Ist dies, wie in den meisten Fällen, nicht möglich, so bleibt bei der Anschaffung eines Welpen in jedem Fall der Überraschungseffekt. Gerade bei Mischlingen lohnt es sich daher auch, die schon ausgewachsenen Hunde einmal genauer anzusehen. Bei ihnen warten zumindest bei Körperbau und Farbe keine Überraschungen mehr auf einen.

Ein großer Vorteil der Mischlinge ist, dass sie älter werden als dass gezüchtete Rassetiere, da sie auf natürliche Weise von einigen durch Zucht hervorgerufene Krankheiten verschont bleiben. Außerdem gelten die Hunde generell als resistenter und weniger anfällig für Krankheiten.

Mischlinge und ihr Charakter

Auch hier ist „die Überraschung“ Programm. Kennt man die Eltern des Mischlings, ist zumindest die eine oder andere Richtung des Charakters im Bereich des Möglichen. Tut man auch dies nicht, muss man sich von seinem neuen Vierbeiner einfach überraschen lassen. Einen Trainer oder eine Hundeschule aufzusuchen, ist bei jedem neuen Hund ratsam. Hier können besonders bei Mischlingen einige Merkmale professionell begutachtet werden und man lernt den Umgang mit auftauchenden Problemen. Eine gute Erziehung ist bei jedem Hund ein Muss, gerade wenn die Herkunft nicht mit einem reibungslosen Start ins Leben verbunden war. Oftmals werden Mischlinge auch aus dem Tierheim adoptiert. Gerade hier sollte auf die Beschreibung der Mitarbeiter geachtet werden und nach Möglichkeit einige Testbesuche und Kennenlernspaziergänge unternommen werden, um den Charakter des Hundes kennen zu lernen.

Hier einige Bilder von tollen Mischlingen

Mischlinge und ihre Einsatzfelder

Ebenso wie beim Charakter gilt hier: probieren geht über studieren. Je nachdem von welchen Rassen der Hund abstammt und vielleicht auch, welche Geschichte er mit sich bringt, entdeckt man erst über die Zeit, welche Talente und Stärken der Vierbeiner mit sich bringt. Ist der Hund sehr bewegungsfreudig, dann kann man verschiedene Hundesportarten mit ihm ausprobieren. Spürt man eine enge Bindung und freudigem Gehorsam, wären Gehorsamkeitswettbewerbe wie z.B. Obedience möglich. Merkt man, dass sein Hund einfach zufrieden mit kleinen Spaziergängen und dem Zusammenleben mit der Familie ist, schenkt man ihm extra Zeit in kleiner Runde.

Je nach Erziehung und Veranlagung stehen natürlich auch jedem Hund berufliche Karrieren als Blindenhund, Begleithund oder in verschiedenen Berufsfeldern offen. Hier muss einfach darauf geachtet werden, in was Hund und Bezugsperson gleichermaßen Spaß und Sinn entdecken.

Mischlinge – Was man noch wissen sollte

Jeder Mischling ist, wie auch jeder Rassehund, ein Individuum und sollte als dieses geschätzt werden. Gerade wenn man sein Tier aus dem Tierheim oder dem Ausland holt, ist kein Verhalten vorherzusehen. Kauft man einen Rassehund bei einem guten Züchter oder einer guten Züchterin, so wurden die Hunde gesundheitlich durchgecheckt und bereits im Alltag mit vielen Situationen vertraut gemacht. Staubsauger, Küchengeklapper, Kinderschreien,… Alltagsgeräusche sind für gut sozialisierte Hunde selten ein Problem. Ganz anders kann das jedoch bei Mischlingen sein, deren Gesichte oftmals ebenso individuell ist wie ihr Aussehen. Natürlich kann man auch den niedlichen Welpen einer/s Bekannten bekommen, der es verpasst hat, seinen Hund zu sterilisieren oder ganz geplant einen Wurf haben wollte. Letzteres ist möglich, bei Mischlingen jedoch eher selten, da sich diese Kategorie an Hund kaum verkauft und meistens im Tierheim landet. Noch heute besteht in vielen Köpfen der Menschen die Vorstellung eines Hundes, der genau wie Rasse XY auszusehen hat. Sie kümmern sich nicht um die Hunde, die etwas anders aussehen, obwohl diese charakterlich vielleicht viel besser zu ihnen passen könnten. Mischlinge werden zum Glück mittlerweile immer prominenter und von der Gesellschaft langsam positiver wahrgenommen. Sie überzeugen mit einer einzigartigen Art, von außen wie von innen, und verdienen einen Menschen, der das auch zu schätzen weiß.

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Einen Mischling sollte man sich lieber nicht holen, wenn…

… man das feste Bild eines Rassehundes im Kopf hat. Wenn man schon immer vom perfekten Husky, dem schönen Schäferhund oder der riesenhaften Dogge träumt, wird ein Mischling sie vielleicht nicht zufriedenstellen. Mischlinge können Überraschungspakete sein, gerade wenn man sie als Welpen zu sich nimmt. Darüber muss man sich von vornherein im Klaren sein und auch dadurch resultierende, negative Charaktereigenschaften akzeptieren.

Ein Mischling ist perfekt für Menschen geeignet die…

… einfach etwas anderes wollen. Kaum ein Mischling sieht aus wie der andere, hier sind echte Charaktere dabei! Auf jeder Hundewiese und im Verein könnten man mit einer Cow-Cow-Pudel-Schäferhund-Mischung immer wieder die Frage hören: „Oh der ist aber hübsch, was ist denn das für eine Rasse?“. Und darauf kann man nichts antworten, denn dieser Hund ist einmalig und unverwechselbar individuell. Und ist das nicht eine schöne Tatsache? Da bleibt mir nur zu sagen: Mut zum Mischling!

Author: Sheena


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