19.12.2021 I Bereich: Tiere allgemein, Umwelt

Tiere haben auch ein Recht auf intakten Lebensraum

Menschen bauen immer mehr Häuser, Straßen, Industrie- und Gewerbeparks, Logistikzentren, Shoppingcenter und andere Einrichtungen, die wir für unser Leben brauchen. Auf die Tiere nehmen wir dabei oft nicht ausreichend Rücksicht.

Immer mehr Flächen werden zugebaut

Der NABU warnt: Täglich werden in Deutschland 56 Hektar Fläche verbaut. Doch was bauen wir da eigentlich? Einerseits geht der Trend des Wohnen in mehrstöckigen Häusern in der Stadt zurück zum Landleben. Zum Anderen braucht die moderne Gesellschaft immer mehr Straßen, Gewerbe- und Industrieparks, Shoppingcenter, Vergnügungseinrichtungen usw.

Nimmt man die Bewohner eines Plattenbaus und stellt sich vor, jeder dieser Menschen und Familien baut sich plötzlich ein eigenes Haus auf dem Land, kann man sich vorstellen, dass plötzlich viel mehr Fläche bebaut wird. Unsere Konsum- und Unterhaltungsgewohnheiten sorgen dafür, dass riesige Möbelhäuser, Shoppingmalls und Kinos „auf der grünen Wiese“ vor den Toren der Städte entstehen.

Wer denkt dabei an die Tiere?

Bei all den Baumaßnahmen wird nur selten Rücksicht auf Tiere genommen. Nur wenn seltene oder geschützte Tiere in einem Bauareal vorkommen oder die Fläche in einem Naturschutzgebiet liegt, gelten Schutzmaßnahmen. Doch selbst in diesen Fällen setzen sich die Interessen von Bauherren, Wirtschaft, Industrie oder dem Staat meist durch.

Auf „ganz normale“ Tiere wie Insekten, Vögel, Füchse, Wildschweine oder Rehe nimmt kaum jemand Rücksicht. Die Reviere und Areale dieser Tiere sind heute durch Straßen und Wohngebiete teils schon so zerstückelt, dass sie gefährliche Wege zurücklegen müssen, um ihrem natürlichen Bewegungs- und/oder Zugverhalten nachzukommen.

Für Vögel werden die Nist- und Nahrungsressourcen knapper. So manch eine Art verschwindet sogar völlig. Dafür nehmen in bebauten Gegenden Tierarten wie Mäuse, Ratten, Fledermäuse, Waschbären, Nutria, Füchse oder Wildschweine zu. Oft als Störenfriede und nervig werden die kleinen “Mitbewohner” angesehen, auf die nicht selten auch noch Jagd gemacht wird. Doch eigentlich möchten diese Tiere einfach nur in ihrem ursprünglichen Lebensraum weiterleben. De facto nimmt der Mensch den Tieren ihr zu Hause weg.

Welche Folgen hat das für uns Menschen?

Obwohl wir das oft nicht mehr wahrnehmen können oder wollen, sind alle Tiere ein fester Bestandteil der Natur. Schließlich sind wir Menschen auch nur ein kleiner Teil dieser Welt. Trotzdem meinen wir, uns immer mehr nehmen zu können.

An vielen Stellen zeigt sich schon, dass sich dieses Verhalten rächt: zunehmende Umweltprobleme, nährstoffarme Böden, der Klimawandel, abnehmende Biodiversität. Doch wir schaden den Ökosystemen und der Balance in der Natur auch, wenn wir scheinbar unwichtige Lebewesen einfach so verdrängen.

Der Klimawandel zeigt, wie wenig Menschen bisher von den wahren Kreisläufen wissen und wie wenig wir uns bewusst sind, welche Schäden wir wirklich anrichten. Mit den Spätfolgen werden unsere Kinder und Enkel zu tun bekommen.

Durch die Präsenz von Wildtieren in Stadtgebieten steigt auch die Zunahme der Zoonose-Gefahr. Das sind Krankheiten, die vom Tier auf den Mensch übergehen können. Auch der derzeit grassierende SARS-CoV-2 Virus stammt aus dem Tierreich.

Wir wären also im Interesse aller Beteiligten gut beraten, das Recht der Tiere auf ausreichend intakten Lebensraum künftig mehr zu achten und zu bewahren.


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