Biohof Gorzelany
Erich und Uschi Gorzelany
Hofäckerstraße 18
72534 Hayingen – Kochstetten

Tel: +49 (0)7386 311
kontakt@biohofgorzelany.de
www.biohof-gorzelany.de

5.10.2020 I Regional, Bauernhoftiere

Richtig Regional: Biohof Gorzelany in Hayingen

Das schöne Städtchen Hayingen, welches in Baden-Württemberg auf der Schwäbischen Alb liegt, ist vor allem für Natur- und Wanderfreunde, aber auch Urlauber und an alle, die sich einfach nach reiner Luft, Erholung und Ruhe sehnen, eine Oase zum Kraft und Energie tanken.

Ein ganz besondere Ort in Hayingen ist der „Biohof Gorzelany“, denn hier wird Tierschutz, artgerechte Haltung, Naturverbundenheit und nachhaltiger sowie gewissenhafter Umgang mit der Natur groß geschrieben. Seit 2007 wirtschaftet die Familie Gorzelany nach den Grundsätzen des ökologischen Landbaus und bringt Kunden, Besucher und Einwohner der Stadt eine gesunde und ernährungs- und gesundheitsbewusste Auswahl an selbstproduzierten, regionalen Produkten von hoher Qualität näher.

Aufgrund der großen Grünflächen in Hayingen-Kochstetten kann auch der Familienbetrieb eine große Fläche von 56,3 ha für seine Landwirtschaft nutzen.
Aufgeteilt wird die Fläche in etwa 11,5 ha Wiese bzw. Weide und 44,8 ha Ackerland.
Auf dem Ackerland sprießen und gedeihen Kleegras, das als Futtermittel für die Kühe dient, Dinkel, Linsen, Triticale, Hafer, Kartoffeln und viele weitere leckere Gemüsesorten.

Welche Tiere leben auf dem „Biohof Gorzelany“?

Auf dem „Biohof Gorzelany“ finden sich rund 1.500 Legehennen, 80 Masthähnchenplätze, 25 Mutterkühe und ein Deckbulle.

Warum ist es so wichtig, regional einzukaufen?

Wer regional einkauft, schützt die Umwelt, bestärkt das Tierwohl und hilft, den Klimawandel einzudämmen. Warum? Mehr dazu…

Haltung der Tiere

Eine naturnahe und artgerechte Tierhaltung sowie ein schönes Leben der tierischen Bewohner liegt dem „Biohof Gorzelany“ nicht nur am Herzen, sondern wird auch voll und ganz umgesetzt und ausgelebt, denn Rekorderträge und Massenproduktion sind nicht das Ziel der Familie, sondern ein einzigartiges Geschmackserlebnis der Erzeugnisse, was sich anhand zufriedener Tiere widerspiegelt.
RINDER: über einen geräumigen Strohstall mit kleinem Auslauf für den kühlen Winter und zwei weitläufige Grünweiden für den heißen Sommer freuen sich die Mutterkühe.
HÜHNER: auch die Hühner haben ihre eigene Wohlfühloase. Der großräumige „Wellness-Hühnerstall“ mit zusätzlichem überdachten Grünauslauf, auf der sich die Hennen zu jeder Zeit frei bewegen können, bietet den Tieren zahlreiche Vorteile, was mit einem besonders beeindruckenden Projekt zusammen hängt.

Ein paar Impressionen

Besonderheit bei der Legehennenhaltung

Federpicken, Verletzungen und Kannibalismus ist ein gravierendes Problem in der Legehennen-(Massen)Tierhaltung.
Die genauen Ursachen für diese Verhaltensstörungen sind schwer zuzuordnen und eher ein Zusammenspiel aus mehreren Faktoren, weshalb verschiedene Aspekte der Haltung, Fütterung und der Gesundheit schon während der Aufzucht bis über die Legephase hinaus beachtet werden muss.

Die Demonstrationsbetriebe, des „bundesweiten Netzwerk der Demonstrationsbetriebe Tierschutz“, sind landwirtschaftliche Praxisbetriebe, die innovative, tierschutzrelevante und optimierende Maßnahmen in der landwirtschaftlichen Tierhaltung umsetzen und somit den Schritt von der Forschung  in die Praxis umsetzen. Teilnehmende Landwirte, wie der „Biohof Gorzelany“, demonstrieren im eigenen Betrieb die Umsetzbarkeit von über den aktuellen Standard hinausgehenden Maßnahmen (sogar über die strengen Naturland-Maßnahmen hinaus) und helfen dabei, dass die gewonnen Erkenntnisse gefördert und weitergegeben werden können. Durch individuell angepasste Pläne können die Demonstrationsbetriebe Schritt für Schritt die passenden Maßnahmen anhand ihrer eigenen Betriebe anwenden.

Erich Gorzelany ist bereits seit 2015 stolzer Teilnehmer des angebotenen Netzwerkes 1 und 2, der sich insbesondere mit der „Verbesserung tierschutzrelevanter Haltungsbedingungen in der Haltung unkupierter Legehennen unter Berücksichtigung des Auftretens von Federpicken und Kannibalismus“, beschäftigt.
Ziel des Ganzen war es, Federpicken und Kannibalismus zu minimieren und damit unkupierte Legehennen erfolgreich zu halten.

Trotz des erst seit 2017 eingeführten Schnabelkürzen-Verbots war und ist der Biohof Gorzelany schon immer Vorreiter, denn der landwirtschaftliche Betrieb hat bereits mit Einführung des ökologischen Landbaus 2007 komplett auf unkupierte Schnäbel bei seinen Hennen umgestellt.

Nach einer fast 4-jährigen Planungszeit und 2-jährigen Genehmigungszeit konnte im Frühjahr 2019 mit dem Bau des neuen Hühnerstalls für 3000 Legehennen begonnen werden. Nach knapp 7 Monaten Bauzeit konnten schließlich die ersten Bio-Hühner in ihr neues Zuhause einziehen.

Die optimierte Haltung zeigt sich an folgenden Besonderheiten:

> etwa ¼ mehr Platz als nach den Naturland-Richtlinien gefordert
> Aufteilung in zwei Herden, dadurch kleinere Gruppe und eine bessere Übersicht
> mehr Scharrraum, dadurch mehr Platz für Sandbäder und Beschäftigungsmaterial (Luzerneheu, Picksteine, Silage, Grünfutter) im Stall wie auch im Wintergarten
> ovale Sitzstangen (erster Stall in Ba-Wü) geben sicheren Halt bei Tag und Nacht
> mehr Fensterfläche als gefordert
> automatische Tränkespülung, dadurch immer frisches Wasser, kein Biofilm in der Leitung
leistungsstarke Lüftung damit auch in heißen Sommermonaten der Stall einigermaßen kühl bleibt
ein befestigten Geflügellaufhof mit Sandkisten, Verringerung des Nährstoffeintrages im stallnahen Bereich, Ausgiebige Hautpflege im Sand
eine weitläufige Weide mit Büschen, Bäumen und Sträuchern welchen den Hühnern einen attraktiven Auslauf bietet

Weitere Bilder

Mit welchem Futter werden die Tiere gefüttert und woher kommt das Futter?

Auf Importfuttermittel und Masthilfe wird verzichtet und kann auch guten Herzens verzichtet werden, da das Futter, das Kleegras, auf den eigenen Feldern des Biohofs wächst.

Verkauf im eigenen Hofladen

Dem übersichtlichen und einladenden Hofladen, an der Hofäckerstraße 18, einen Besuch abzustatten ist eine grandiose Idee, denn „[im] Hofladen finde[st] [du] alles, was zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung beiträgt“, sagen Arbeitskräfte und die Familie Gorzelany.
Geöffnet sind die Türen des Ladens immer freitags von 15 Uhr bis 18 Uhr. In dieser Zeit können Bio-Erzeugnisse und feine Spezialitäten von hoher Qualität sowie viele Produkte direkt von den gepflegten Feldern erworben werden.

Aufgrund der Naturverbundenheit und der Rücksichtnahme auf die Tiere, ist das Produktsortiment begrenzt, da eine gewisse Abhängigkeit von Tier, Wind und Wetter besteht. Somit können viele Eigenprodukte nur zur passenden Saison angeboten werden, diese sind: einige Salate, Weißkraut, Blaukraut, Tomaten, Bohnen, Zucchini, Kürbisse, Lauch, Blumenkohl, Broccoli, Petersilie, Schnittlauch, Hokkaido, Paprika und Feldblumen.
Nichtsdestotrotz verfügt der Hofladen über ein breit gefächertes, festes Produktsortiment, das den Kunden fast über das ganze Jahr angeboten werden kann. Häufig bis immer findet man Erzeugnisse, wie verschiedene Kartoffelsorten, Salat, Rote Beete, gelbe sowie rote Zwiebel und Möhren.

Übrigens, wäre ein Blick auf die Webseite empfehlenswert, denn diese wird wöchentlich aktualisiert, um die Kunden über das aktuelle Sortiment auf den neusten Stand zu halten.

Außerdem befindet sich ein kleines Highlight direkt neben dem Eingang zum Hofladen in der Nähe der Hofeinfahrt: das Eierhäusle. Mit dem Eierhäusle wird den Kunden eine 24/7-Bereitschaft angeboten, die nach dem Prinzip der Selbstbedienung funktioniert. Dort lassen sich Bio-Eier, der Klasse LB classic, welche jeden Tag frisch aus dem Stall entnommen werden, und weiterverarbeitete Produkte, wie verschiedene Bio-Nudelsorten, die heimischen Linsensorten, darunter die Kleinen, die Großen und die dunkelgrün marmorierten Alb-Leisa, welche nach einer traditionellen Anbauweise angebaut werden und zuletzt Eier-Likör kaufen.

Wer nun immer noch nicht genug vom Hofladen und den Produkten des Biohof Gorzelany hat, kann jeden Samstag von 8 Uhr bis 12 Uhr auf dem Münsinger Wochenmarkt deren erstklassigen Produkte kaufen.

Über die Schlachtung der Tiere

Trotz der stetig wachsenden Nachfrage nach Fleisch, bleibt sich der Biohof treu. Fleisch verkaufen sie nur einige Male im Jahr und ausschließlich unter Vorbestellung, denn ihnen geht es um eine artgerechte und gewissenhafte Tierhaltung sowie eine stressfreie Schlachtung, die sich am Geschmack und der Qualität des Fleisches widerspiegelt.
Bestellt werden kann Bio-Weiderind, Bio-Hähnchen, Bio-Suppenhuhn und eine 10 kg Mischkiste Jungrindfleisch.

Ist der Betrieb zertifiziert?

Ja, der „Biohof Gorzelany“ stellt seine Bio-Erzeugnisse nach den strengen Richtlinien des Naturland-Verbands her.
Darüber hinaus umfasst diese Mitgliedschaft auch regelmäßige Kontrollen im Bereich Stallanlagen, Acker- und Weideflächen, Fütterung, Behandlungen, Tierzukauf und Buchhaltung.
Im Übrigen wird der Betrieb jährlich von einer staatlich zugelassenen Kontrollstelle auf die Einhaltung der EG-Öko-Verordnung kontrolliert.

Ein Video vom Biohof Gorzelany

Weitere spannende Einblicke zeigt ein Video des Biohofs:

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Weitere Angebote

Ein weiteres Standbein des Betriebs ist das Lohnunternehmen, welches mit den entsprechenden Gerätschaften betrieben wird.
Hierbei wird anhand des Auftrags sorgfältig, zielgenau und auf hohem Qualitätsniveau:
– Heu und Stroh mit zwei Quadratballenpressen gepresst
– Silorundballen mit Press-Wickelkombination gepresst
– Stilllegungsflächen, Greeningflächen, Wegrändern, uvm. gemulcht
– Wohnmobile für fünf Personen vermietet

Autorin: Alexandra Turbanisch


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