23.11.2020 I Bereich: Ernährung, Regional, Tiere allgemein

Ökologische Landwirtschaft als Präventivmaßnahme gegen Zoonosen

Was haben Rinderwahn, Schweinegrippe, EHEC, HIV, Vogelgrippe, Ebola und Covid-19 gemeinsam? Sie gehören zu den Zoonosen. So bezeichnet man wechselseitig von Tier zu Mensch und von Mensch zu Tier übertragbare Infektionskrankheiten. Weitergegeben werden diese Krankheiten meist durch Viren, Bakterien, Pilze oder Prionen.

Zoonosen – Ein Problem unserer Zeit

Die Zunahme von Zoonosen führt zwangsläufig zu der Frage, ob es einen Zusammenhang zwischen intensiver Massentierhaltung und diesem Phänomen gibt. Mittlerweile geht man davon aus, dass nahezu drei Viertel aller neu auftretenden Krankheitserreger aus dem Tierreich stammen, Tendenz steigend. Unbestritten ist auch, dass die industrielle Tierhaltung auf engstem Raum einen idealen Nährboden für Zoonosen bildet, da sich die Viren dort rasant unter den ohnehin geschwächten und gestressten Tieren ausbreiten können. Artgerechte Tierhaltung könnte hier eine entscheidende Wende bringen. Weniger Tiere in offenen, gut belüfteten Ställen und ein verantwortungsvollerer Umgang.

Studien belegen Zusammenhang zur Massentierhaltung

Zahlreiche Studien gehen davon aus, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen der weltweiten intensiven Massentierhaltung und übertragbaren zoonotischen Infektionen gibt. Nachweislich ist belegt, dass sich u.a. Influenzaviren in intensiven Tierhaltungsformen, insbesondere in Schweinebeständen, regelerecht einnisten und dort ungehindert weiterentwickeln können. In solchen Ställen sind Viren häufig das ganze Jahr über nachweisbar. Der ungehemmte Einsatz von Antibiotika in dieser Form der Tierhaltung führt dazu, dass es kaum Medikamente oder Impfstoffe gibt, die den Erregern wirksam entgegentreten können. Auch wenn es kaum Zweifel daran gibt, dass die Ausbreitung von zoonotischen Influenzaviren wie z.B. Covid-19 in Zukunft noch zunehmen wird, was weitere Pandemien zur Folge haben dürfte, ist bisher nur von “starken Hinweisen” die Rede. Ein belegbarer Beweis steht noch aus. Entsprechende Studien und Untersuchungen laufen.

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Fazit: Pandemien aus dem Stall können vermieden werden

Die Ergebnisse der Studien führen in die richtige Richtung, nämlich zu der Erkenntnis, dass die Verbreitung von Zoonosen durch intensive Massentierhaltung extrem begünstigt wird. Nicht nur durch den Kontakt zwischen Tier und Mensch, sondern auch durch die mit Viren belastete Abluft aus den Ställen. Als Gegenmaßnahmen empfehlen Experten eine Verringerung der Tierzahlen und eine niedrigere Belegung, da besonders in vollbelegten Großställen die Anfälligkeit für Viren und deren Ausbreitung überproportional hoch ist. Das Fazit lautet demnach: Artgerechte, ökologische Tierhaltung, statt Masse. Außerdem müssen alle Menschen deutlisch weniger Fleisch, dafür qualitativ hochwertige Produkte einkaufen und verzehren. Nicht nur die Tiere würden davon profitieren, sondern auch wir Menschen.


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