13.02.2022 I Bereich: Bauernhoftiere

Wunderschöne, weiße Riesen – Chianina Rinder

Die weißen Riesen Italiens sind eine der ältesten und edelsten Rinderrassen der Welt. Bullen erreichen eine enorme Widerristhöhe von bis zu 1,80 Meter, Kühe bleiben etwas kleiner. Sie werden immerhin noch 1,60 Meter groß. Damit sind Chianinas die größten Rinder weltweit und tragen ihren Spitznamen zu Recht.

Die Rasse besticht durch ein hohes Gewicht. Bullen bringen bis 1500 kg auf die Waage, Kühe bis 800 kg. Ausgewachsene Rassevertreter sind weiß, porzellanweiß bis hellgrau. Ihre Kälbchen werden mit einem rötlich braunem Fell geboren. Die Farbe verliert sich nach etwa 2 Monaten.

Schwanzquaste und Wimpern sind immer schwarz. Die Klauen, die Spitzen der Hörner und das Flotzmaul sind ebenfalls dunkel und setzen einen hübschen Kontrast zum hellen Fell.

In der Gemeinde Sestino in Itallien wird jedes Jahr am letzten Wochenende im Juni die Sagra della Bistecca Chianina gefeiert. Sagra ist italienisch und bedeutet Kirchweihfest.

Woher kommen die Rinder?

Ihre Heimat ist Italien, die Toskana, die Marken und Umbrien. Bereits vor 2500 Jahren wurden dort in den Tälern des Flusses Chiana und am mittleren Tiber große weiße Rinder gehalten. Sie sind bereits auf etruskischen Darstellungen zu sehen und werden von Plinius dem Älteren erwähnt. Damit zählt die Rasse zu den ältesten Rindern Italiens. Der Name Chianina weist auf ihren Ursprung im Chiana Tal hin.
In den 1930er Jahren erstellten Mitarbeiter des Zoologischen Institutes der Universität von Florenz einen Zuchtplan für die großen Tiere. Ein Rassestandard wurde entwickelt und die Rasse der Chianina gegründet. Angestrebt wird ein schmaler Kopf und ein langer Rümpf. Die Tiere sollen langlebig und fruchtbar sein. Schon bald eroberten sie ganz Italien und danach den Rest der Welt.

Wo und wie lebten die Kühe ursprünglich?

Ihr Hauptverbreitungsgebiet war die Toskana im Herzen Italiens. Die Bauern dort verwendeten die Ochsen als Transport- und Lasttiere. Für die schwere Arbeit brauchten sie entsprechend großrahmige, starke Tiere. Noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts verrichteten die Ochsen ihren Dienst in der Landwirtschaft. Kühe und Kälber dienten als Fleischlieferanten.

Noch heute gilt diese Rasse als wichtige Fleischrindrasse. Für die Milchproduktion haben die Kühe keine Bedeutung. Sie geben gerade genug Milch, dass ihre Kälbchen satt werden.

Nachfolgend einige Bilder der wunderschönen Chianina Rinder

Wie ist der Charakter der Chianina Rinder?

Die Tiere sind überaus sensibel. Sie hassen jegliche Veränderung in ihrem Leben. Mit einem Besitzerwechsel kommen die sanften Riesen gar nicht gut zurecht. Die Kühe sind gute Mütter und kümmern sich liebevoll um ihren Nachwuchs.

Rekorde der Rasse Chiania

Der Bulle Donetto stellte 1955 den Gewichtsrekord für Rinder auf. Er wog 1740 kg. Am 08.11.2007 erreichte der Ochse Fiorino eine Widerristhöhe von 2,05 Meter. Das wurde ins Guinness-Buch der Rekorde eingetragen. Beide Rekorde sind bis heute ungebrochen.

Ihre Bedeutung heute

Chianina Bullen werden häufig eingesetzt, um andere Fleischrinderrassen aufzuwerten. Die Nachkommen aus diesen Kreuzungen sind ebenfalls sehr großrahmig. Die ehemaligen Arbeitstiere vertragen Tropenklima sehr gut. Sie sind begehrte Kreuzungspartner für die Viehzucht in Entwicklungsländern.


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