28.11.2020 I Bereich: Wildtiere

Die Geschichte über die Riesenschildkröte “The lonesome George”

Viele Tiere der Galapagos-Inseln sind endemisch, das heißt, sie kommen nur in einer sehr eng umgrenzten Region vor. Das gilt nicht zuletzt für die nach ihrer Herkunft benannten Galápagos-Riesenschildkröten. 15 verschiedene Arten davon haben Forscher bislang ausgemacht. Zu einer von ihnen gehörte auch die als “The lonesome George” zu Weltruhm gelangte Riesenschildkröte, die dort 1971 entdeckt wurde. George galt als der letzte seiner Art der Pinta-Riesenschildkröte, wiederum benannt nach der Insel Pinta, auf der er lebt. Als “The lonesome George” im Juni 2012 starb, schätzte man sein Alter auf rund 100 Jahre. Als “lonesome” wurde er natürlich aus dem Grund tituliert, das kein anderes Exemplar seiner Art noch lebte, wie man zumindest vermutete. Sein unerwarteter Tod löste ein weltweites Medienecho wie auch Anteilnahme aus.

Die Pinta-Riesenschildkröte “The lonesome George” starb vor seiner Zeit

Vor Ort löste sein Tod gleich in doppelter Hinsicht Bestürzung aus. Zum einen war damit das letzte lebende Exemplar einer Pinta-Riesenschildkröte aus der Geschichte des Planeten Erde verschwunden. Zum anderen hatten die ihn begleitenden Forscher damit gerechnet, dass “The lonesome George” bis zu 200 Jahre alt werden könnte, wie so viele der größeren Schildkröten. Die älteste bekannte Schildkröte war Adwaitya, die das mehr als biblische Alter von 256 Jahren erreichte, bevor sie starb. Doch als erzwungenermaßen absoluter Einzelgänger verließen “lonesome George” dann schon recht früh die Lebensgeister.

Da The lonesome George inzwischen zur Symbolfigur für die Galápagos-Inseln avanciert hatte, wurde er nicht einfach beerdigt, sondern einbalsamiert und von 2017 bis 2017 im American Museum of Natural History in New York ausgestellt, ehe es für ihn zurück auf die Galápagos-Inseln ging.

Alle Versuche, ihn mit Weibchen verwandter Riesenschildkrötenarten zu paaren, schlugen fehl. Die Eier der Weibchen blieben jeweils unbefruchtet, sodass seine Unterart der Galápagos-Riesenschildkröte heute als ausgestorben zu gelten hat.

Galápagos-Riesenschildkröte stark bedroht

George hatte bei seinem Tod rund 90 kg gewogen, während manche Tiere der Galápagos-Riesenschildkröte bis zu 200 kg schwer werden können. Von den oben erwähnten 15 verschiedenen Arten der Galápagos-Riesenschildkröte leben heute nur noch zehn. Der Mensch rottete nach seiner Ankunft auf den Galápagos-Inseln schätzungsweise zwischen 100.000 und 200.000 Tiere aus. Auch die überlebenden Arten haben auf den Inseln nur noch etwa 15.000 Tiere insgesamt. Allerdings gibt es anders als in früheren Zeiten intensive Bemühungen, die arg dezimierten Arten zu retten, was zuletzt auch Früchte trug, da sich der Bestand der Tiere erholte.

Somit könnte die Galápagos-Riesenschildkröte an sich trotz des Ablebens vom lonesome George dem Planeten auch in Zukunft noch erhalten bleiben, wenn auch nicht in Form der Pinta-Riesenschildkröte. Zumal die Galápagos-Riesenschildkröte auch in diversen Zoos gehalten wird, wo ihr Fortbestand weiter abgesichert wird. Zurzeit sind die Brüder und Schwestern vom lonesome George in 17 verschiedenen Zoos auf der Welt zu Hause.


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