13.11.2022 I Bereich: Wildtiere

Das Krokodil – Kein Kuscheltier, aber eine kleine Heulsuse

Nein, kuscheln kann man mit den riesigen Echsen, die eines der ältesten Lebenwesen unserer Erde sind, nicht unbedingt. Jedenfalls gibt es gute Alternativen 😉 Dennoch handelt es sich um super spannende und interessante Tiere, die es zu schützen gilt. Wusstet ihr zum Beisipel, dass Krokodile regelmäßig und heufig weinen? Wir haben für euch einen kleinen Steckbrief und zwölf interessante Fakten über Krokodile zusammengestellt.

Steckbrief Krokodil

Krokodile sind Reptilien, gehören also zur Klasse der Wirbeltiere. In der Ordnung der Krokodile unterscheidet man drei verschiedene Familien: Echte Krokodile, Alligatoren und Gaviale. Insgesamt gibt es etwa 25 Arten des Reptils. Krokodile leben vorwiegend in Flüssen und Seen in den Tropen und Subtropen.

Sie sind Fleischfresser, Gaviale allerdings beschränken sich zumeist auf Fisch. Jungtiere jagen Insekten, Frösche und kleine Säugetiere, erwachsene Exemplare dieses Reptils machen vor kaum einem Gegner Halt. Selbst Kannibalismus ist weit verbreitet. Die furchteinflößenden Tiere werden dank ihrer Schuppenpanzer auch “Panzerechsen” genannt.

Ihre Länge variiert zwischen 1,20 Meter und über 6 Meter.
Ihr Gewicht beträgt im ausgewachsenen Zustand zwischen 100 und weit über 1000 Kilogramm.

Sie legen je nach Art 20 – 80 Eier in Gruben- oder Hügelnester.

Kleinere Arten werden durchschnittlich 25 Jahre alt, größere bis zu 70 Jahre alt.

Für junge Krokodile stellen Greifvögel und Reiher noch eine Gefahr da, im Erwachsenenalter hat das riesige Reptil überhaupt keine natürlichen Feinde mehr.

12 interessante Fakten über Krokodile

1. Laut Guiness Buch der Rekorde war das größte gefangene Krokodil 6,17 Meter lang. Es lebte auf den Philippinen und hieß “Lolong”. Das gewaltige Reptil soll mehrere Menschen gefressen haben und 2013 im Alter von 50 Jahren in einem Park für Ökotourismus in Buwan verstorben sein.

2. Krokodile weinen während sie fressen. Sie schnaufen bei der Nahrungsaufnahme so stark, dass sich ihre Tränendrüsen dabei entleeren. Unglaublich, aber wahr!

3. Die 38 Zähne des Reptils wachsen ein Leben lang wieder nach. Bei älteren Tieren wird jeder Zahn 1-mal pro Jahr ersetzt, bei jüngeren Tieren kann dies noch öfter der Fall sein. Der regelmäßige Zahnwechsel ist typisch für Wirbeltiere.

4. Kaum zu glauben: Krokodile sind relativ eng mit Vögeln verwandt. Beide sind sozusagen die Nachfahren der Dinosaurier.

5. Leistenkrokodile sind die einzigen der Ordnung, die auch im Meer anzutreffen sind. Sie sind allerdings keine guten Schwimmer, sondern benutzen einen unglaublichen Trick. Sie warten am Ufer ab bis die nächste Meeresströmung kommt und sie sich einfach nur mehr in die richtige Richtung treiben lassen müssen. So legen sie Hunderte Kilometer zurück.

 

6. Das Leistenkrokodil hat allerdings noch weitere Tricks im Repertoire: Es lagert Fettreserven in seinem Schwanz und kann dadurch bis zu ein Jahr ohne Nahrung überleben.

7. Außerdem können die bis zu 2000 Kilogramm schweren Tiere ihren Puls auf zwei Herzschläge in drei Minuten reduzieren.

8. Wissenschaftler der Universität von Tennessee haben erforscht, dass die Tiere sogar auf Baumstämme neben Flüssen klettern können.

9. Schon öfters wurden nach ihrem Tod Steine in den Mägen der Tiere gefunden. Wahrscheinlich schlucken sie diese, um Futterteile besser zermahlen zu können.

 

10. Über das Geschlecht, der aus Eiern schlüpfenden Krokodilbabys, entscheidet die Temperatur im Nest. Ist es kälter als 30 Grad Celsius werden es Weibchen, bei einer Nesttemperatur über 34 Grad Celsius schlüpfen kleine Männchen.

11. Aus nur etwa 1 von 10 Eiern wird einmal ein ausgewachsenes Tier. 90 % werden noch vor dem Schlüpfen oder schon bald nach der Geburt von anderen Tieren, wie zum Beispiel Fischen oder Vögeln, gefressen.

12. Das älteste in Gefangenschaft lebende Exemplar dieses Reptils wurde sage und schreibe 115 Jahre alt.

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Krokodil und einem Alligator?

Der erste Unterschied liegt im Verhalten der Tiere. Im Gegensatz zu den echten Krokodilen sind Alligatoren eher scheu. Ein Alligator wird immer versuchen, zu flüchten, wenn sich ein Mensch nähert. Er greift nur an, wenn er Junge hat, sich unerwartet gestört oder provoziert fühlt. Echte Echsen dagegen greifen Menschen häufiger an. Australische Salzwasserkrokodile oder Nilkrokodile gelten als besonders angriffslustig. Auch sind Alligatoren im Allgemeinen die schnellere Echsenart. Beide können sich an Land über eine kurze Strecke und für eine kurze Zeit sehr schnell bewegen, aber Alligatoren sind schneller.

Auch äußerlich lassen sich Krokodil und Alligator gut unterscheiden
Die Schnauze der echten Echse ist lang, schmal und v-förmig. Ein Alligator dagegen hat eine breite, u-förmige Schnauze.
Das Gebiss hat ebenfalls signifikante Unterschiede. Bei den echten Echsen ragen die unteren Zähne neben den Oberkiefer aus dem Maul. Beide Kiefer sind gleich groß.
Alligatoren haben zwei gleichgroße Kiefer. Hier ragen die Zähne des Unterkiefers nicht heraus. Bei ihnen sieht man nur die Zähne es Oberkiefers.

Beide Echsenarten unterscheiden sich auch in ihrer Farbe. Krokodile sind hellbraun oder haben eine leicht sandige Farbe. Alligatoren dagegen haben eine schwärzlich-graue Hautfarbe. Ihre Farbe ändert sich mit der Wasserqualität. Saures Wasser färbt ihre Haut dunkler, algenreiches Wasser färbt sie grünlich.


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