Wusstet ihr, dass die Vorfahren unserer Hühner im Dschungel leben? Das so genannte „Red Junglefowl“ bzw. in deutsch das Bankivahuhn gilt als direkter Vorfahre aller Haushühner, die heute unsere Eier produzieren und die wir essen. Das Bankivahuhn ist ein sehr attraktives und interessantes Wildtier, das schon seit langer Zeit eine Verbindung zum Menschen hat. Allerdings ist das Dschungelhuhn durch das Züchten der Menschen zum domestizierten Haushuhn und Hybridhuhn vom genetischen Aussterben bedroht. Nachfolgend mehr zu diesem tollen Wildtier und warum es sich lohnt, dieses Tier zu schützen.
Wissenschaftlicher Name: Gallus gallus
Volksname: Wildhühner, Dschungelhuhn, Bankivahuhn (englisch: Red Junglefowl, Wild Chicken, Jungle Chicken)
Lebensdauer: 12-14 Jahre
Größe: 45 bis 74 cm
Gewicht: 0,7 bis 1 Kilogramm
Spannweite: 38 bis – 50 cm
Das Dschungelhuhn hat einen runden Körper, einen langen Schwanz und einen kleinen Kopf. Man kann sie durch ihren kleinen, blassen Schnabel erkennen, der vorne wie eine Art Hacken wirkt. Sowohl männliche als auch weibliche Tiere haben hellgraue Beine und Füße. Ansonsten sehen die beiden Geschlechter sehr unterschiedlich aus. Die Hähne sind viel auffälliger, haben einen rotgoldenen Kopf und Hals sowie ein langes, anmutiges Federkleid. Ein auffälliger roter Kamm überragt den Kopf. Die Brust und die unteren Bereiche des männlichen Tieres sind schwarz; besonders schön ist der lange, dunkle Schwanz, welcher ein grünes Schillern und einen hellweißen Rumpffleck zeigt. Die Flügel schimmern je nach Lichteinstrahlung in schönem Grün und Blau.
Hennen sind weniger attraktiv, dafür besser getarnt mit ihrem gesprenkelten, rot-braunen Gefieder. Den weiblichen Tieren fehlt auch der lange Schwanz. Am Hals können sie leicht orange oder gold schillern.
Die Vögel geben schrille, gackernden Laute von sich, die ähnlich wie die der Haushühner klingen. Wie ihre Artgenossen krähen sie meistens morgen.
Die Tiere bevorzugen offene Wald- und Buschgebiete sowie Grünland, Plantagen und landwirtschaftliche Gebiete, wo sie häufig am Rand von Wäldern und Dschungeln bleiben, die eine sichere Deckung bieten. Junglehühner sind in Südostasien beheimatet, einschließlich Ostindien, Südchina, Indonesien und den Philippinen.
Bei den Tieren handelt es sich um eher schüchterne Wildvögel, die sich leicht erschrecken und bei Bedrohung überhalb des Bodens fliegen bzw. wegrennen können. Sie können ausgezeichnet gut fliegen, halten sich über Nacht in Bäumen auf (unsere Hühner sitzen auch gerne auf Stangen!) und picken Nahrung vom Boden. Sie lieben es, wie auch unsere Haushühner, regelmäßig in Staub und Sand zu baden, um das Gefieder gepflegt und sauber zu halten.
Es sind Allesfresser und nutzen eine Vielzahl von Nahrungsquellen. Sie bevorzugen Samen, Getreide, kleine Insekten und Früchte, fressen aber auch verschiedene Pflanzenteile, einschließlich Knospen und Wurzeln und können auch Nüsse, kleine Eidechsen und andere Lebensmittel essen, die leicht verfügbar sind. Beim Fressen scharren sie am Boden, um Samen und Insekten freizulegen und picken dann schnell dort, wo sie gescharrt haben. In seltenen Fällen kann das Junglehuhn in Bäumen Futter suchen, um reife Früchte zu picken.
In freier Wildbahn sind die Wildvögel mongam, im Gegensatz zu den Haushühnern, die häufig polygam sind. Männer locken Frauen mit Balztänzen, zu denen das laute Gackern und auffällige Wippen gehört. Kreuzungen zwischen Haus- und Wildhühnern sind häufig. Die Nester sind flach, befinden sich auf dem Boden; oft unter einem Grasbüschel oder einem Busch zur Tarnung und zum Schutz. Das Nest ist normalerweise mit kleinen Stöcken, Federn, Blättern und Gras ausgekleidet.
Ein weibliches Dschungelhuhn brütet drei bis sieben blasse, cremefarbene oder hellbraunen Eier für 18 bis 21 Tage aus. Nach dem Schlüpfen können sich die Küken sehr bald bewegen und fressen. Die Muttertiere kümmern sich um die wilden Küken bis zu 85 Tage lang, bis die jungen Vögel ihre eigene soziale Gruppe bilden.
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