14.06.2021 I Bereich: Wildtiere

Das außergewöhnliche Zusammenleben von Affen und Hirschen auf Yakushima

Nicht umsonst wurde die Insel Yakushima im Jahr 1993 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Direkt vor der Küste Japans liegt ein Ort, an dem die Zeit stehen geblieben ist. Dank der gewaltigen Klimaunterschiede, die größten der Welt, gibt es hier eine ungeahnte Vielfalt von Flora und Fauna. Von alpinen Pflanzen bis hin zu tropischen Korallenriffen. Ganz besonders sind die “Yakusugi”, die japanischen Zedern, die ein Alter von bis zu 1000 Jahren erreichen. Sie geben der Insel auch ihren Namen. Des Weiteren findet man hier weiße Sandstrände, Gebirge zu vergleichen mit unseren Alpen und verzaubernde Wasserfälle. Aber auch die Tierwelt ist besonders und einzigartig. Exotische Käfer, Schlangen und Schildkröten sind hier beheimatet. Aber zwei ganz besondere Kandidaten Leben in Symbiose miteinander. Diese schauen wir uns heute genauer an. Der Yaku-Hirsch und der Yakumakak.

Der Yaku-Hirsch, ein robuster Gefährte:

Der Yaku-Hirsch, oder auch Sikahirsch, lebt auf der Insel Yakushima und ist ein ursprünglich aus Ostasien stammender Hirsch. Dank seiner anpassungsfähigen Art wurde er in zahlreiche Gebiete dieser Welt eingeführt. Dazu zählen z. B. Europa, Amerika, Neuseeland und die Mongolei. Aber auch auf der japanischen Insel wurde er eingeführt. Hier fühlt er sich wohl und gedeiht gut. Mit Ausnahme der japanischen Inseln ist er nämlich leider in fast jedem anderem Lebensraum bedroht. Im Sommer ist ihr Fell rotbraun mit weißen Flecken. Im Winter jedoch verblassen die weißen Flecken und der Yaku-Hirsch nimmt einen brauneren Ton an. Mit einer Schulterhöhe von 60 – 100 cm sind sie nicht die größten ihrer Art.

Die Yaku-Makaken von Yakushima:

Die Unterart “Macaca fuscata yakui” der Japanmakaken ist eine Art von Affen, die nur auf der Insel Yakushima zu finden ist. Mit einer Größe von maximal 60 cm sind sie recht klein. Sie haben einen stummeligen Schwanz und das Fell variiert von gelblich-braun bis zu dunkelbraun. Ein auffälliges Merkmal ist jedoch das rötlich gefärbte Gesicht. Ein Markenzeichen des Yaku-Affen. Sie sind wie die meisten Affen sehr sozial und Leben in Gruppen von durchschnittlich 40 Tieren. Gegenseitige Fellpflege ist an der Tagesordnung. Dies stärkt den Zusammenhalt der Gruppe, dient aber auch der Hygiene. Männchen und Weibchen folgen einer strikten Rangordnung. Wobei beide Geschlechter ihre eigene Rangordnung bilden.

Die Partnerschaft von Affe und Hirsch:

Wer ein wenig Glück hat, kann ein ganz besonderes Schauspiel der Natur beobachten. Auf Yakushima hat sich ein sozialer Zusammenschluss der beiden Tiere gebildet. Forscher und Touristen haben beobachtet wie die Affen auf den Hirschen reiten. Doch warum besteht diese ungewöhnliche Partnerschaft? Wie so vieles im Leben geht es auch hier ums Essen. Die Yaku-Hirsche haben gelernt, dass die Yaku-Makaken bei der Nahrungssuche oft Früchte von den Bäumen fallen lassen. Diese sind für die Hirsche unter normalen Umständen nicht zu erreichen. Die extra Nahrungsquelle versorgt sie mit wichtigen Nährstoffen und bereichert somit die Futtersuche. Im Gegensatz dazu lassen die Hirsche zu das die Affen auf ihren Rücken reiten. Das ermöglicht den Yaku-Makaken, das Fell der Hirsche nach Parasiten und Käfern zu durchsuchen. Ein gefundenes Fressen das viele wichtige Nährstoffe mit sich bringt. So profitieren beide Arten voneinander. Es wurde sogar beobachtet, dass es Konkurrenzkämpfe unter den Affen gibt, wer auf welchem Rücken reiten darf. Diese sind jedoch selten gefährlich und beschränken sich hauptsächlich auf verbale Taktiken.


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