1.03.2021 I Bereich: Bauernhoftiere

Pelziges, süßes Wollschwein – die Haare machen es so besonders

Wer einem Wollschwein schon einmal im realen Leben begegnet ist, neigt sogleich dazu, dieses schöne Tier streicheln zu wollen. Das zottelige Fell sieht weich und teilweise sogar flauschig aus, diese Besonderheit gibt dem Wollschwein auch seinen Namen.

Gewicht, Größe, Aussehen

Bei den Wollschweinen unterscheiden sich die Männchen und Weibchen sehr stark in ihren äußeren Merkmalen. Während die Männchen bis zu 85 cm groß und circa 350 kg schwer werden können, bringen es die Weibchen auf maximal 75 cm Größe und 300 kg Gewicht. Säue sind also rund 10 cm kleiner und um 50 kg leichter. Ein weiteres Charakteristikum dieser Rasse ist die Fellfarbe. Wollschweine haben ein blondes oder rotes Fell. Schweine die weder ein blondes noch ein rotes Fell besitzen, bezeichnet man als „Schwalbenbäuchig“. Darunter versteht man ein dunkles Fell mit cremefarbener Unterseite. Grundlegende äußere Merkmale sind die schiefergraue Haut, eine schwarze Rüsselscheibe, After Augenumgebung und Klauen. Die mittelgroßen Ohren hängen nach vorne herab. Kräftige Beine tragen einen im Verhältnis dazu kleinen Rumpf. Abgerundet wird das Erscheinungsbild dieser Rasse durch eine dichte, großflächige Behaarung mit einer feineren Unterwolle.

Geschichte und Herkunft des Wollschweins

Das Wollschwein wurde aus zwei Rassen herangezüchtet. Es handelt sich um eine Kreuzung des “Ungarischen Landschweins” – Die Verwandtschaft zu dieser Schweinerasse ist an seinen kräftigen Beinen festzumachen – und des “Persischen Mangalica Schweins”. Aufgrund dieser Vorfahren, kommt auch zu der „schwalbenbäuchigen“ Fellfarbe, die manche Schweine aufweisen.

Im 19. Jahrhundert war das Wollschwein in Ungarn, Kroatien und Osteuropa weit verbreitet. Sie wurden in Herden gehalten, die von Schweinehirten getrieben wurden. Für die Futtersuche war das Schwein selbst verantwortlich. Später kam es auch nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz. Bis zum zweiten Weltkrieg erfreute sich diese Rasse wegen ihres fettigen Fleisches großer Beliebtheit. Da heutzutage aber eher mageres Fleisch bevorzugt wird, ist dieses Tier zwischenzeitlich vom Aussterben bedroht.

Haltung und Nutzen der Wollschweine

Das Wollschwein ist relativ einfach zu halten. Durch die Beschaffenheit seines Fells und die Fettmassen ist es sowohl gegen Wärme als auch gegen Kälte immun. Durch seine kräftigen Beine kann es sich auch auf weichem Untergrund bewegen ohne den Boden zu beschädigen. Es wird daher gerne zur Wideraufforstung von Äckern eingesetzt. Der Umstand, dass es sich bei diesem Schwein um einen Allesfresser handelt, macht es sehr einfach, diese Tiere zu ernähren. Trotzdem gibt es auch einige Gründe, warum diese Tierart immer noch vom Aussterben bedroht ist. Ein ziemliches Problem für die Züchter ist, dass die Säue dieser Tierart erst nach 12 bis 14 Monaten werfen. Im Vergleich zu anderen Schweinerassen ist das sehr spät. Außerdem benötigt dieses Tier eine große Weidefläche, da eine eingeschränkte Bewegungsfreiheit zu Unfruchtbarkeit führen kann. Aus diesem Grund eignet sich diese Schweinerasse absolut nicht zur Massentierhaltung; so bleibt es verschont und kann ein gemütliches Leben als Schwein genießen – wie es eigentlich für jedes Tier sein sollte.

Verantwortlich für die Belange des Wollschweins ist zwischenzeitlich der Verein für “alte und gefährdete Haustierrassen.”

Nachfolgend noch einige Bilder, des schönen Wollschweins


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